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LOER, THOMAS (2023): Photographie. In: ANDREAS FRANZMANN, MARIANNE RYCHNER, CLAUDIA SCHEID & JOHANNES TWARDELLA (Hrsg.) Objektive Hermeneutik. Handbuch zur Methodik in ihren Anwendungsfeldern. Opladen, Toronto: Barbara Budrich, S. 335–357. https://www.utb.de/doi/ ... 8/9783838559445-254-405 
Added by: Thomas Loer (16/11/2022, 00:17)   Last edited by: Manuel Franzmann (18/01/2023, 12:40)
Resource type: Book Chapter
DOI: 10.36198/9783838559445
ID no. (ISBN etc.): 9783825259440
BibTeX citation key: Loer2023a
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Categories: General
Keywords: Analyse von Kunstwerken, Ästhetik, Ästhetische Erfahrung, civil inattention, Datentyp: Fotographie, Datentyp: Kunstwerk, diCorcia [Philip-Lorca], Kultursoziologie, Kunst, Kunstanalyse, Kunstsoziologie, Kunstwerk, Methode, Photographieanalyse, Reziprozität
Creators: Franzmann, Loer, Rychner, Scheid, Twardella
Publisher: Barbara Budrich (Opladen, Toronto)
Collection: Objektive Hermeneutik. Handbuch zur Methodik in ihren Anwendungsfeldern
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Abstract
Wie bei allen Protokollen unterscheiden wir auch bei Photographien die protokollierende von der protokollierten Praxis. Erstere, der Photograph, kann einerseits ein Laie, ein professioneller Photograph oder auch ein Photographiekünstler sein, andererseits kann ein Forscher die Photographie als Erhebungsinstrument nutzen. Letztere, die photographierte Praxis, kann jede visuell wahrnehmbare Praxis sein – wenn wir über die Gegenstandswelt der Sozial- und Kulturwissenschaften hinausgehen, können alle visuell wahrnehmbaren Gegenstände der Welt photographiert werden.
Gemäß der Unterscheidung von photographierender und photographierter Praxis können wir verschieden Indikationen für die Verwendung dieses Datentypus festhalten. Es können uns (a) Aspekte der photographierten Praxis interessieren, die in visueller Weise zum Ausdruck kommen – wenn wir etwa eine Untersuchung über traditionelle Feiern in dörflichem Kontext machen, unser Gegenstand also eine dörfliche Gemeinschaft ist, so können alle Photos, die von dieser Feier gemacht wurden, als Datengrundlage dienen, gleich ob die Photographen Laien, professionelle Photographen, Künstler oder Ethnographen des Alltags sind.
Es kann uns (b) die photographierende Praxis interessieren – wenn wir etwa die Ausbreitung des Mediums der Photographie angesichts der technischen Entwicklung und Verbreitung der Multifunktionsgeräte, die ein einfach zu handhabendes und nahezu kostenneutrales Photographieren ermöglichen, untersuchen wollen oder wenn die zu untersuchende photographierte Praxis zugleich die photographierende Praxis ist (wie es bei dem oben angeführten Beispiel des Fests ja oftmals oder bei den sogenannten Selfies stets der Fall ist); oder wenn wir – z.B. im Hinblick auf berufssoziologische oder professionalisierungstheoretische Fragen – den Beruf des Photographen untersuchen; und es kann uns auch ein Photograph als dieser spezifische Künstler oder generell Photographie als Kunstform interessieren.
Schließlich kann uns (c) die Verwendung von Photographien als Kommunikationsmittel interessieren – etwa in der Selbstdarstellung von Organisationen oder in der Werbung.
  
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